Bewerbungshomepage: Vorteile, Nachteile & Tipps

3959
Bewerbungshomepage: Vorteile, Nachteile & Tipps
Über Sinn und Unsinn einer Bewerbungshomepage lässt sich trefflich streiten: Auf der einen Seite stehen auf Seiten der Arbeitgeber mehr oder weniger standardisierte Bewerbungsprozesse, auf der anderen Seite bieten sowohl die sozialen Netzwerke als auch eine mittlerweile vergleichsweise unkomplizierte Erstellung einer eigenen Bewerbungshomepage zahlreiche individuelle Möglichkeiten, um sich in Szene zu setzen. In diesem Beitrag wollen wir dir Vorteile und Nachteile aufzeigen sowie Tipps an die Hand geben, damit du es bei der Entscheidung für oder gegen eine Bewerbungshomepage leichter hast.

Vorteile einer Bewerbungshomepage

Individualität

Mithilfe einer Bewerbungshomepage kannst du dich im Vergleich zur üblichen Bewerbung in vielerlei Hinsicht individueller präsentieren. Das beginnt schon beim Design deiner Bewerbungshomepage. Hier geben im Prinzip Branche und Unternehmen/Organisation vor, wie kreativ oder konservativ es sein sollte. Auch inhaltlich kannst du dem Leser geschickt einen größeren Informationsumfang vermitteln und gezielt Highlights setzen.

Differenzierung zu anderen Bewerber:innen

Da eine eigene Homepage für die Bewerbung eher ausergewöhnlich ist, bietet sie dir eine Möglichkeit, um dich von anderen Bewerber:innen zu differenzieren und abzuheben. Bedenke dabei, dass diese Differenzierung sich sowohl positiv als auch negativ auf deine Chancen auswirken kann. Stelle auf jeden Fall sicher, dass deine Bewerbungshomepage für einen positiven Eindruck beim Betrachter sorgt und sorge dafür, dass wirklich alles fertig ist. Baustellen machen nie einen guten Eindruck.

Dauerhafte Visitenkarte für dauerhafte Karriere-Chancen

Eine klassische Bewerbung erstellst du dann, wenn du einen neuen Job suchst und verschickst sie einmal an Arbeitgeber:innen, bei denen du dir den nächsten Schritt in deinem Berufsleben vorstellen kannst. Danach wirst du prinzipiell unsichtbar für neue Karrierechancen, wenn du nicht zumindest auf Plattformen wie XING oder LinkedIn ein Profil pflegst. Bei einer Bewerbungshomepage kann das anders sein. Diese kannst du dauerhaft für dich arbeiten lassen, wenn du sie gleichzeitig als persönliche Webseite konzipierst, auf der du deine fachlichen Fortschritte sowie gewonnenen Fähigkeiten und Qualifikationen regelmäßig aktualisierst. Diese kannst du dann auch auf deinem XING- und/oder LinkedIn-Profil verlinken, um weitere Informationen bereitzustellen.

Nachweis für Design-, Technik- und Digital-Skills

Neben einer alternativen Bereitstellung deiner bewerbungsrelevanten Informationen kann die Bewerbungshomepage selbst ein Beleg für die Skills sein, die du mitbringst. Möchtest du dich beispielsweise als Grafikdesigner:in, Webdesigner:in, Softwareentwickler:in oder Online-Marketing-Manager:in bewerben, kannst du mit einer gelungenen Bewerbungshomepage bereits zeigen, was du wirklich kannst.

Nachteile einer Bewerbungshomepage

Zeit und Einarbeitung

Wenn du bisher noch nichts mit der Erstellung und Gestaltung von Internetseiten zu tun hattest, wirst du – zumindest ein wenig – Zeit dafür benötigen, um dich einzuarbeiten. Die Erstellung der Bewerbungshomepage selbst sowie das Verfassen der Inhalte wird darüber hinaus weitere Zeit in Anspruch nehmen – je nachdem, wie individuell und professionell deine Bewerbungshomepage werden soll. Du solltest also gut abwägen, ob die Zeit nicht gegebenenfalls besser investiert wäre, wenn du sie für deine klassischen Bewerbungsunterlagen verwenden würdest.

Mögliche Quelle für Fehler

Wenn du im Rahmen deiner Bewerbung auf deine Bewerbungshomepage verweist, dann sollte deine Bewerbungshomepage auch einen entsprechenden Eindruck hinterlassen. Dementsprechend sollten auch hier keine offensichtlichen Fehler zu finden sein, da es dir sonst negativ ausgelegt werden kann. Auch solltest du dich darauf einstellen, dass du deine Bewerbungshomepage zumindest für mehrere Monate pflegen und updaten musst – sowohl inhaltlich als auch technisch.

Zusätzliche Arbeit für die Personalverantwortlichen

Wenn ein Unternehmen für das Bewerbungsmanagement standardisierte Prozesse eingeführt hat, führt alles, was nicht diesem Standard entspricht zu zusätzlichem Aufwand oder es wird einfach nicht berücksichtigt. Auch wenn eine Bewerbungshomepage zeigt, dass du dir besonders viel Mühe gegeben hast, so muss sie nicht zwingend positiv beim Empfänger ankommen – möglicherweise erzeugt deine Bewerbungshomepage insbesondere bei konservativen Unternehmen den Eindruck, dass du dich zu wichtig nimmst oder häufig eine „Extrawurst“ brauchst.

Tipps und Gedanken rund um die Bewerbungshomepage

  • Überlege, ob eine Bewerbungshomepage wirklich nötig ist: Wenn du eine dauerhafte Präsenz erstellen möchtest, über die auch zukünftig passiv Arbeitgeber oder – im Falle von Freelancer:innen – Auftraggeber auf dich aufmerksam werden sollen, dann kann es durchaus sinnvoll sein, die nötige Zeit zu investieren.
  • Mache es richtig oder lasse es ganz: Falls du dich dazu entscheidest, eine Bewerbungshomepage zu erstellen, dann mache es richtig und professionell. Eine halbgare Bewerbungshomepage schadet dir unter Umständen mehr als sie dir nutzt. Ein Zwischenweg können auch gut gepflegte Profile bei LinkedIn und/oder XING sein. Diese können einen ähnlichen Effekt haben, sind aber einfacher aufzubauen und zu pflegen.
  • Mache die Auswahl der technischen Umgebung von deinen Vorkenntnissen abhängig: Bist du bereits Webentwickler:in und hast daher Erfahrung mit der Entwicklung von Webseiten, dann kannst du beispielsweise auf WordPress oder gar eine Eigenentwicklung setzen. Verfügst du bisher über weniger Erfahrung, bist du möglicherweise mit einem Homepage-Baukasten wie Wix besser bedient.
  • Hole dir Feedback zur Wirkung deiner Bewerbungshomepage ein.
  • Bitte Freunde oder Familienmitglieder darum, die Inhalte deiner Bewerbungshomepage gegenzulesen und auf Fehler zu prüfen.